Wir zogen im April´13 in unser Haus und bekamen den "Garten des Grauens" kostenlos dazu. Dieser wurde 10 Jahre nicht beachtet. Um ihn und unser Leben drumherum werden wir, Herr und Frau Tatze, hier berichten.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Warum ein Vorbereitungskurs doch wie Schulunterricht ist...

Angeblich werden Männer nur fünf Jahre alt und wachsen dann nur noch.
Aber in unserem Geburtsvorbereitungskurs haben wir etwas ganz anderes festgestellt.

Es fängt schon in den ersten Unterrichtsstunden an: Alle Frauen betreten den Raum und mustern sich gegenseitig. Auch wenn keiner sich kennt, kann man schon bei der Sitzplatzwahl sehen, wer sich selbst wo sieht. Die Eine setzt sich genau in die Mitte, die Andere zwischen zwei-drei anderen Frauen, die sie sympatisch findet. Und wieder Andere setzen sich ganz außen hin.

Was das jetzt mit der Schulzeit zu tun hat? Das ist ganz einfach: Wenn man das gesamte Verhalten mal mit einem "amerikanischen Teenie-Highschool-Film" vergleicht, kann man erstaunliche Parallelen erkennen.

Da haben wir zum Einen, die Cheerleader, die sich von Anfang an sehr sympatisch fanden und nur noch in der Gruppe anzutreffen sind. Bei diesen Damen kann man auch gleich erkennen, wer sich selbst zum heimlichen Anführer erklärt hat. Diese Gruppe erweckt oft einen hochnässigen Eindruck, obwohl sie meist gar nicht so sind.

Zum Anderen haben wir die Footballspieler (ja, die gibt auch es bei den Frauen), die immer einen Spruch auf Lager haben und sich eigentlich nicht dem Gruppenzwang anpassen wollen. Meistens verhalten sie sich wie unter Freunden, oft sind sie für Außenstehende schlecht einschätzbar. 

Dann gibt es natürlich, wie in jeder Schulklasse, die Außenseiter, die eigentlich gar keine Außenseiter sein müssten, aber sie sortieren sich selbst dort ein. Sie schotten sich von den Anderen ab und reden auch nicht viel. Wahrscheinlich sind sie privat ganz anders, aber vor Fremden leider verschlossen.

Außerdem kann man natürlich noch die "Sitzengebliebenen" antreffen, die in diesem Fall natürlich nicht "hängen geblieben" sind, sondern sie sind meist die, die schon ein zweites Mal hier sind. Sie wissen es selbst nicht, aber durch ihr entspanntes, ruhiges, entschleunigendes und manchmal auch abtrünniges Verhalten, strahlen sie eine gewisse Kontrolle aus. Sie sind eigentlich die heimlichen Anführer dieser Gruppe, weil sie nur dort sind, um ihre "Zeit" abzusitzen und nicht um neue Freundinnen zu finden.

Die ersten Unterrichtsstunden sind nur für uns Frauen gewesen, aber jetzt kamen noch die Männer dazu. 

Und genau da konnte man sofort den Unterschied sehen. Der eine Mann macht einen Witz, alle lachen. Ein Anderer kommt ins Gespräch mit einem dritten Mann und alle unterhalten sich.
Natürlich nicht ohne die finsteren Blicke ihrer Frauen zu kassieren, denn sie wissen ja nicht, dass sie gerade Hofverrat begehen.
Da hat der Mann von einem Cheerleader, es doch glatt gewagt sich mit einem Sitzenbleibermann zu unterhalten. Oder ein Footballermann hat über einen Witz vom Mann der Außenseiter gelacht.
Oh man, das gibt Ärger zu Hause.

Schon komisch, wie erwachsen wir Frauen manchmal doch sein wollen, hier ist man gleich wieder in die siebte Klasse zurückversetzt. Dann zeigt sich mal wieder, dass Männer, die mit dem besser entwickelten Sozialverhalten sind.

Natürlich wollt ihr jetzt wissen, was haben Mama und Papa Tatze gemacht und wo würden sie sich einsortieren.

Bevor ich das beantworte, muss ich erstmal anmerken, dass wir uns ungern in eine Schublade drücken lassen. Das wollen wir natürlich auch mit niemanden anderes und haben hier nur unsere Beobachtungen festgehalten. Vielleicht seht ihr das Alles ja auch ganz anders; habt so ein Verhalten auch schon von Männern erlebt; berichtet gerne darüber und kritisiert uns bitte nicht zu hart :D.
So und nun also zu uns: Selbstverständlich gehören wir eindeutig zu den Footballern, denn wir können absolut nicht unsere Klappe halten und müssen immer noch einen "dummen" Spruch rausknallen.
Mein Vater hat es mal schön formuliert: "Wir bewegen den Mund schneller als wir denken. Ist ein Familienproblem."


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